Datensicherung

Datensicherung oder Backup

Ein Backup seiner Daten sollte immer zu bestimmten Zeiten durchgeführt werden. Damit hat man eine Kopie seiner Daten, wenn eine Hardwarestörung (Plattendefekt) auftritt.

Eigentlich sollte Datensicherung eine Selbstverständlichkeit sein....denn 'weg ist weg'

Was ist ein Backup und was nicht?
Backup bringt die Daten in Sicherheit auf ein anderes Medium. Das andere Medium ist nur zur Laufzeit des Backups mit dem zu sichernden Computer verbunden. Damit kann ein Software Angriff meine Daten am Computer zerstören, aber nicht mein Backup.

RAID in verschieden Ausführungen erhöhen die Ausfallsicherheit sind aber KEIN Backup. War auch für Server gedacht und nicht für Desktop Pc Verwendung
RAID am PC (zwei Platten spiegeln) ist eine schlechte Idee. Abgesehen davon, dass die Einzelplatten manchmal nur mit dem Treibern des Mainboard Herstellers laufen, bringt es nichts. Mainboard defekt, neues Board in neuerer Version, anderer Treiber notwendig, altes RAID kann nicht mehr verwendet werden, Daten sind nicht mehr zugänglich. Abhilfe auf Ebay so ein altes Mainbord kaufen, damit der Treiber wieder läuft und ich zu den Daten kommen - super Sache.
Die Zuverlässigkeit der heutigen Hardware braucht das nicht. Beim RAID sind die Daten immmer im gleichen Gerät, werden nie ausgelagert. RAID ist kein Backup sondern ein Konzept um die mögliche Ausfallzeit eines Serverplatte zu minimieren. Die kann im laufenden Betrieb getauscht werden. Die Daten werden automatisch restauriert. Das alles geht beim PC so nicht - also wozu das ganze?
Ob RAID oder nicht, eine BACKUP der Daten wird immer gebraucht.

Da gibt es mehrere Konzepte dazu. Aber man sollte es nicht zu sehr verkomplizieren. Einfache Lösungen sind gefragt. Vom ganzen PC Images ziehen, ist nett, aber hier nicht zielführend.
Es geht hier auch nicht darum, eine Firma mit mehreren Mitarbeitern zu sichern, sondern um die Arbeit von ein, zwei Personen, welche am PC arbeiten.

Windows kann ja einen Restorepoint kreieren, an dem wieder zurückgekehrt werden kann, wenn etwas installiert wurde, dass leider suboptimal war. Damit sehe ich das Windows System nicht als Backup würdig an - Hier geht es um die eigenen D A T E N und nur darum.
Als erstes einmal Überlegen, welche Daten sind zu sichern, welche nicht.
Zeitraum für die Sicherung, Täglich, Wöchentlich, Monatlich.

  • PC System (windows installation) - Bei defekt Neuinstallation einfacher und schnell erledigt
  • Homedirectory - Backup erforderlich.
  • Mail - Backup erforderlich
  • Browserhistory - Backup erforderlich
  • Datenbanken- Backup erforderlich
  • Dokumente, Programmquellen, Fotos, etc. alles an dem gearbeitet wird - Backup erforderlich
  • Recherche Sammlungen der Arbeit - Backup erforderlich
  • Alles wichtige was so nicht mehr herzustellen ist - Backup erforderlich
Wohin mit den Daten?
  • 10TB Disk - damit alles Platz hat.
  • Cloud
  • SSD weil Schneller als HD
  • USB Disk weil praktisch und immer dabei
  • Bandlaufwerke - war früher ein Thema.
  • NAS Network Attached Storage - Heute schon billig und omnipräsent.
  • Spielgelung RAID-0
  • Anderer PC via Netzwerk
Backup Strategie
  • Software?
  • Automatische Prozedur, Wann, Was, Wohin, Womit, Wieoft

Die Liste zeigt eine Menge an Möglichkeiten, wie man sich im Speziellen unglücklich machen kann.
Die Daten sollte auf keinen Fall nur auf einem Gerät gesichert, werden.

Der Satz "I'm Putting All My Eggs In One Basket" hat bei der Datensicherung keine Berechtigung.

Hier ein "Basket" in Form eines USB Sticks. Leider ist wer drauf gestiegen, Gehäuse zerbrochen Print gebogen, Daten sonst nirgends anders drauf.
Bei Hardwaredfekten hilft auch keine Datenrettungsoftware mehr.
USB Stick defekt Die "Eggs" konnte ich retten, weil nur der SMD Quarz abgerissen war. Ein normaler 12MHz Quarz konnte die Sache beheben die Daten konnten erfolgreich runterkopiert werden - aber das ist leider nicht immer so.

Also raus mit den Daten mit einer automatischen und regelmäßigen Methode, sonst vergisst man ja drauf...
Eine extra Platte dafür wird man brauchen, sicher nicht die größte die es zu kaufen gibt. Gängige Kapazitäten sind 500MB, 1G, 2G etc. SATA Laufwerke. Diese kann man in ein USB Gehäuse nach Bedarf einbauen, oder ein USB / SATA Sockel (nimmt eine SATA Platte auf) leistet gute Dienste.
Fotosammlungen sollte auch zusätzlich auf geeigneten Medien (Speicherkarten, Hardisks) auf mehrere Standorte verteilt werden.
Dazu ein Readme.txt mit Erklärung dazu, Datum und Inhalt, Besitzer...

Cloud Backup scheitert an der Menge der Daten bei schwacher Internetanbindung. Die Uploadbandbreite ist dafür meistens zu schwach.
Abgesehen davon will ich meine Daten nicht an "Onedrive" und Konsorten schicken. Absolutes No Go für mich. Auch andere Dienst (Hoster) haben Ihre "Zuverlässigkeit" in der Vergangenheit zur Genüge unter Beweis gestellt. Nenne nur "Rapidshare" und "ShareOnline" hier stellvertretend.
Der Dienst kann ja OK sein, aber diese wurden einfach durch staatliche Eingriffe abgedreht.
SSD Drives sind zur Langzeitspeicherung nicht geeignet, weil die SSD Laufwerke nicht dafür gedacht sind, monatlich ohne Einschalten die Daten zu halten. Eine normale mechanische Harddisk kann ich in den Schrank legen, die Daten werden gehalten.

USB Laufwerke sind konstruktionsbedingt mechanisch gefährdet. Umkippen führt zu defekt.
USB Laufwerke welche fertig angeboten werden, haben heute oft aus Kostengründen keine SATA LAufwerke mehr eingebaut. Da ist direkt eine USB Disk eingebaut. Diese Disk kann nicht als SATA Laufwerk verwendet werden - nicht gut

Bandlaufwerke habe heute Privat keine Bedeutung mehr.

Thema NAS, leider nicht Ideal. Es ist relativ Sinnlos die Daten von einer Platte auf die 2te Platte im selben System zu kopieren.
Der Blitzschlag oder das Hochwasser bringt beide um.
Ich sehe auch den Sinn dieser "Kasteln" nicht ein, weil ein eigener PC dafür viel Leistungsfähiger ist, und ein Linux oder Windows beinhaltet.

Thema Raid usw. Schade um die Zeit. Das Betrifft Hochverfügbarkeit Szenarios aber nicht unsere Arbeit zu Hause.
Wie vorher schon gesagt, es wird der Inhalt einer Platte auf die andere Platte gespiegelt.
Bei großen Serverracks mit vielen Platten bekommt der Admin eine Meldung, dass Platte Nummer "sowiso" Fehler hat und getauscht werden soll. Techniker fährt hin, und tauscht die Platte, im Betrieb, bei der, der Admin eine LED geschaltet hat, damit der Techniker die "richtige" raus nimmt...
Bei den kleinen NAS, sollte man sich da nicht irren. Für den Techniker bei den großen Systemen ist das alles Routine.

Anderer PC ist meiner Meinug nach die beste Methode
Das kann ein alter PC mit i3 CPU aufwärts (oder AMD) sein. Diese werden um kleines Geld "refurbished" angeboten.
Der braucht nur 4GB RAM eine billige SSD 128GB und eine oder mehrere SATA Platten für die DATEN die dort hin gesichert werden.
Die PCs der vier Hersteller (Dell,HP,Lenovo,Fujitsu) können alle per Wake On Lan über das Netzwerk gestartet werden.
Der PC ist nur während der Datensicherung eingeschaltet und sonst immer aus.
Zugriff via RDP Protokoll (damit ist Tastatur, Mouse, Display) NICHT notwendig.
Als Betriebssystem Linux (mit XRDP und SAMBA) oder WIN7 PRO, Win10 PRO oder Windows Server.

Software für Backup wird genug angeboten.
Acronis, als Beispiel genannt, kann Platten clonen und zur Sicherung eingesetzt werden. Muss als Abo erworben werden.
Für jede Software gilt Einarbeitung notwendig, Test, ist das Backup auch nach einspielen auf leere Disk wieder verwendbar?
Startet die Datenbank mit Sicherung OK?
Also wie gesagt, für Einzelkämpfer sind die einfachen Sachen am besten geeignet. Als Firma wird man hier zu teureren Lösungen, schon zur Vermeidung von Ausfall greifen. Aber da wird ja auch eine echte Serverhardware laufen..
Kann man Generationen der Dokumente verwalten.? Je geringer die Ausfallszeit im Betrieb ist, desto teurer wird die Sache.

Das "WAS" wurde schon ganz an Anfang betrachtet.
"WOMIT" welche Software. Ich verwende "Robocopy.exe" welches bei Windows mitgeliefert wird.
Das "WOHIN" ist am besten ein anderer PC.
"WIEOFT" am besten täglich.
"WIE" mit oder ohne Löschen am Backup. Generationen Verwaltung der Daten. Das Dokument von 13:00 des 7.Juni.2019 brauche ich..
"OK" war es OK, Logfile.


Das Vorgehen:

  • Backup wird automatisch zu bestimmten Zeiten (täglich) gestartet.
  • Diese Backup Prozedur kopiert die Daten auf ein anderes Medium.
  • Mirroring sollte man nicht machen, da Files vom Zielmedium gelöscht werden, wenn das File auf der Quelle gelöscht ist. Menschliches Versagen, zB: durch eine geistige Absenz oder Unkonzentriertheit , kann Daten vernichten.
  • Wöchentlich / Monatlich wie auch immer, kann man von der Sicherung am Backup PC, eine Sicherung auf eine externe Platte durchführen. Das geht unter Tage, weil es den ArbeitsPC nicht stört. Mit einem Set von 3 Platten, welche hier abwechselnd eingesetzt werden, kommt man schon gut weiter. In größeren Abständen sollte so eine Disk, dann extern, andere Wohnung etc, sicher gelagert werden.

Abfolge für ein Backup zu einem Netzwerkshare (Laufwerksfreigabe) auf einem Windows oder Linux(Samba) Rechner.

  • Scheduler (Aufgabenplanug) startet das Backup PC via LAN mit WOL.EXE als Parameter die MAC des Backup PCs zB: (wol.exe 000102cdffea)
  • Scheduler startet 5 min später ein cmd script (Robocopy) das eigentliche Backup.
  • Datenbanken vor dem Sichern stoppen.
  • Am Endes des Backups alle PCs mit shutdown herunterfahren.

In größeren Abständen ist es Ratsam die Sicherung auf eine extra SATA Disk auszulagern, und auf einem Sicheren Platz zu lagern.
Nicht angeschlossen, am besten in einer Metallbox.
Backup cmd Script:
Als erstes sollte ein Netzlaufwerk X: verbunden werden. Berechtigungen beachten. Hilfe für net use mit "?"
"Net use X: \\backupPC\X /PERSISTENT:NO"
call rcopy.cmd Quelle X:\1
call rcopy.cmd andDir X:\2
usw.
shutdown

Inhalt der rcopy.cmd (ich fahre immer ohne die /MIR option)
rem H.Stummer 23.03.2012
robocopy %1 %2 /S /E /COPYALL /dcopy:T
/MIR     optional wenn Löschen erwünscht ist...
    /tee /log+:C:\backup\mybackup%date%.txt /NP
    /XD "System Volume Information" $RECYCLE.BIN RECYCLER RECYCLE.BIN $SYSVOL SYSVOL
    /XF thumbs.db pagefile.sys

Dieser Robocopy Befehl ist in EINER Zeile geschrieben!


%1 Quelldirectory (batch)
%2 Zieldirecory (batch)
/S /E alle Unterverzeichnisse
/copyall alle Dateiinformationen
/MIR Mirror Option, sehr gefährlich kann auch Dateien löschen!!! Die Quelle wird am Ziel gespiegelt
/dcopy:T Zeistempel
/tee Ausgabe auch auf console
/log+:Dateiname Logfile
/NP No status prozente in Logfile
/XD Exclude Directories
/XF Exclude Files

Anmerkung: Das Exkludieren von Files welche im Gebrach sind, ist sehr wichtig, da Robocopy sonst ewig erfolglos versucht diese zu kopieren. Diese Timeout Werte kann man ja verringern, aber es ist besser solche Sachen zu umgehen. Das Pagefile braucht man nicht sichern...

Robocopy ? oder Robocopy /? Hilfe zu robocopy.
Das Logfile kann man ja dann nach 'Error' grepen um zu sehen ob alles OK gegangen ist.

Das ist absichtlich keine Anleitung. Ich will hier nur die Problematik und die eine mögliche Lösung dazu aufzeigen.
Meine Datensicherung mache ich schon Jahrelang mit Robocopy zu einem extra PC
Wer keine Shell kennt, für den Scheduler und Batch ein Fremdwort ist, sollte eine fertige Lösung kaufen.
Es geht ja um seine D A T E N.


Eigentlich sollte Datensicherung eine Selbstverständlichkeit sein....denn 'weg ist weg'

---------------- wird fortgesetzt..----------------

Zum Seitenanfang

Besucherzaehler
Zurück zu PC