Saintummers Projekte

SAT Receiver


Prolog
Ich habe keinerlei Verbindung zu allen hier genannten Firmen, Herstellern und Organisationen deren Produkte ich hier verwende, beschreibe und teste. Einzig darf ich mich mehr oder weniger, über bestimmte Features, 'tolle' Möglichkeiten und Einschränkungen dieser Produkte freuen, nachdem ich diese käuflich erworben habe. Als zahlender Kunde und Benutzer habe ich das Recht, die Sachen zu kritisieren.

Anforderungen
Linux Enigma II Receiver. Konfiguration und Abspeichern der Aufnahme via LAN. Kartenleser für ORF Karte. Aufnahme auf Harddisk muss auch gegeben sein. Preisgrenze bei max. 150.- €

Ich musste nach langer Zeit wieder einmal einen SAT Receiver herrichten. SAT Receiver verwende ich nur zum Aufnehmen und TV Schauen. Was sonst alles dabei ist brauche ich nicht. Da ich diese Aufgabe nur alle paar Jahre mache, vergesse ich immer wieder die Tätigkeiten. Darum hier der Bericht. SAT Receiver sind auch nur ein Rand Thema für mich, einmal installieren und jahrelang benutzen - fertig. Es ist aber im Unterschied zu früher schon bedeutend einfacher geworden. Neuflashen der Software ist bei diesem Modell entfallen.

Mir bekannt sind, abgesehen vom alten LinVDR (eingestellt) am PC mit einer Hauppauge SAT Karte, einige SAT Receiver von Dream, Gigablue, Octagon und VU+
Bei der Auswahl ist mir das etwas höhere Preisniveau heute (2021) aufgefallen.
Alles Geräte mit Linux als Betriebssystem. Receiver ohne Linux kommen nicht in die Auswahl, da zu unflexibel.
Vor über 15 Jahren waren PCs mit LinVDR angesagt, aber die Zeit ist nicht stehengeblieben.
Von Dream habe ich die DM600PVR und die DM500HD verwendet, ebenso die VU+ zero und die Gigablue 800SE Plus. Octagon hatte ich bisher noch nicht getestet.
Andere Hersteller, welche Linux Enigma II Receiver im Angebot haben, sind mir nicht bekannt. Es gibt sicher noch andere Firmen, aber ich kann auch nicht alles testen.
SAT Receiver ohne Linux hatte ich immer nur sehr kurz im Einsatz, die haben nie meine Anforderungen an die Bedienung erfüllt. Eigentlich muss das Gerät nur einen DVB-S2 Tuner haben, Doppel- oder Quad Tuner brauche ich nicht. Da ist es besser zwei Geräte aufzustellen.

Gigablue UHD Trio 4K
Receiver mit Fernbedienung Es wurde der UHD Trio 4K von Gigablue um 120.- € besorgt.
Diese Box ist seit April 2019 erhältlich.
Tuner für DVB-S2 und DVB-T2 und DVB-C, also SAT, Terrestrisch und Kabel. Gigabit Ethernet, USB2 und USB3, HDMI und ein Kartenleser für Smartcard.
Auflösungen von 2160p, 1080p, 1080i, und geringer wird angeboten. Da ich keinen 4K TV habe bin ich mit 1080p sehr zufrieden.
Linux und Enigma II als Betriebssystem und Software. Damit sind alle Kriterien erfüllt.
Fernbedienung hat für meinen Geschmack zu viele Tasten, eigentlich benötigt man nur die Pfeiltasten, Exit, Rot, Grün, Blau, Gelb, Menue, Info. Aber das ist heute so..
Für DVB-S (SAT) werden auch Mehrfach SAT, Rotor und Unicable Lösungen unterstützt. Kabel TV Anschluss habe ich keinen, damit scheidet DVB-C aus. DVB-T2 Antenne wäre vorhanden, aber das 'Free-TV' geht in Österreich nur mit spezielle Empfängern (Simpli-TV) welche aber auch mit zusätzlichen monatlich Kosten aufwarten - also keine Option.
Ich habe nur die ORF Karte, weitere Karten von anderen Pay-TV Anbietern, wie Sky oder auch HD+ interessieren mich nicht. Außerdem verlagert sich dieses Thema immer mehr in das Internet und da gibt es HDMI Sticks von verschiedenen Herstellern, welche das Thema abhandeln.

Einrichtung
Ein ausführliches Handbuch mit 62 Seiten in Deutsch ist beigelegt, welches die Bedienung genau beschreibt. Keine der heute üblichen 'Gebruiksaanwijzing' DIN A4 Zettelchen, welche die Entsorgung der Hardware in ca. 30 Sprachen bespricht....
Das Gerät ist schnell eingerichtet. Nach dem Einschalten die 'Ersteinrichtung' durchgehen - Sprache - Tuner - Satellit usw. durchgehen. Sendersuchlauf starten. Die ORF Karte wird erkannt und funktioniert, damit muss nur mehr die Senderliste geordnet werden. Bei konventionellen nicht Linux Receivern, wie auch Smart-TVs mit eingebauten SAT Receiver immer ein Problem - hier sehr einfach.

Senderliste
Fertig Sortierte Liste am TV
TV mit Senderliste
Mit der Fernbedienung (Rauf -Runter - Markieren - Verschieben - OK) die Sender Liste zu sortieren ist bei vielen Geräten immer eine Zumutung gewesen. Der Sendersuchlauf findet über 1400 Kanäle, in meiner Sender Liste habe etwas über 80. Das will man nicht mit der Fernbedienung zerlegen müssen..
Linux Receiver können das ganz einfach und schnell mit einem Tool über den PC. Die 'Senderliste' kann einfach mit dem Tool Dreamboxedit vom Empfänger zum PC und wieder zurück kopiert werden. Unter dem Bouquet 'Favourites' ist die eigene Liste dann zu sehen.

1 • Sendersuchlauf durchführen oder aktualisieren
2 • Mit Dreamboxedit Daten vom Receiver auf den PC ziehen
3 • Mit Dreamboxedit Liste nach eigenem Wunsch sortieren und editieren
4 • Mit Dreamboxedit Daten von PC auf den Receiver kopieren

Für Dreamboxedit gibt es eine Menge an Tutorials via YT die alles und noch viel mehr besprechen.
Die Senderliste besteht aus mehreren Dateien und wird am PC gespeichert. Diese kann dann an Empfänger von verschiedenen Herstellern hin kopiert werden. Es muss nur eine Enigma II Box sein. Also VU+. Dreambox, Gigablue können die Daten austauschen. So kann man leicht alle Empfänger in seinem Umfeld (Betreuungsfeld) aktualisieren. In meinem Fall hier habe ich auf der neuen Box einen Sendersuchlauf gemacht (um die SAT Transponderdaten zu aktualisieren), und dann meine aktuelle Liste von der VU+ auf die neue Box kopiert. Es wird immer vom PC zu und von SAT-Box kopiert. Am PC kann man dann die Liste archivieren.

Das ist die Dateistruktur einer Enigma II Senderliste, welche nur mit Dreamboxedit verändert werden darf. Diese Struktur besteht aus Textdateien, XML Dateien und Datenbank.
Enigma II Senderliste
Bearbeiten mit Dreamboxedit
Hier wurde Version 7.2.10 (X64) verwendet.
Als erstes ein Profil erstellen für den SAT Empfänger. (FTP Passwort muss vorher auf der Box, via TV u. Fernbedienung, gesetzt sein, darf nicht leer sein) Options Dreamboxedit Einzig der Pfad (local Data) muss angepasst werden, sonst kann alles belassen werden. Evtl. Passwort anpassen.

Dateiliste vom lokalen Folder in den Arbeitsbereich kopieren.
Copy local
oder vom Sat Empfänger in den Arbeitsbereich kopieren
load

Liste Editieren
edit
Die ausgewählten Sender von links nach rechts in das Bouquet ziehen. Es können auch Text Marker erstellt werden. Wenn die Liste fertig ist - lokal abspeichern.
Abspeichern am Sat Empfänger
save
Die Liste sollte nun übernommen sein. Evtl. das Bouquet neu laden. Fernbedienung aus der Liste mit Taste ROT und dann mit Taste BLAU wieder auf das Bouquet 'Favourites' zurück gehen. Die alte DM600PVR (Enigma I) benötigte das immer.


Weboberfläche
Browser und VLC
Die Box kann mit einem Webbrowser gesteuert werden. Damit können Timer für Aufnahmen bequem eingestellt werden. Geht auch per Fernbedienung aber ich ziehe diese Methode vor. Auch kann das Bild per Streaming auf VLC wiedergegeben werden. Verwende ich eigentlich nicht, da kein Bedarf für mich. Das ist schon mit der alten Enigma I Dreambox DM600PVR möglich gewesen.


EPG (Electronic Program Guide) und Timer
EPG und Timer
Aufnahme Timer können hier leicht programmiert werden.


Aufnahme Harddisk
Als Harddisk genügt ein SATA zu USB3 interface mit einer günstigen 240GB SSD
USB SATA SSD
Diese 240GB SSD kostet heute unter 30.- € Der USB3 zu SATA Adapter liegt weniger als 15.- € Das ist zusammen billiger als ein größerer USB Stick. Dazu auch zuverlässiger. Die USB Sticks werden alle sehr heiß. Bei den SSDs ist die Wärmeabfuhr durch das Metallgehäuse kein Thema. Netzteil zur Spannungsversorgung ist hier nicht notwendig.
Die SSD einfach an der USB3.0 Buchse anschließen und per Menu Einstellungen initialisieren. Via EPG kann ein Timer über die Weboberfläche oder aber per Fernbedienung eingestellt werden. Die Aufnahmen können per Fernbedienung am TV angeschaut werden, oder aber zum PC runtergeladen werden. Im Linux Filesystem liegen die Aufnahmen unter /media/hdd
Ich bevorzuge hierzu FTP im Hintergrund dafür, aber auch Download via Browser ist möglich.

 


Fazit
Dieser Receiver hat den Vorteil, dass die Hersteller Software 'out of the box' die ORF Karte unterstützt. Damit entfällt das Suchen und Testen von Software Images für die jeweilige Hardware. Das war früher oft ziemlich Zeitaufwändig. Das alles entfällt hier. Einzig die Senderliste am PC bearbeiten, aber das ist ja kein Aufwand. Die Aktuelle Hardware ist flott, das sieht man besonders im Vergleich mit etwas älteren SAT Boxen. Die genauen Technischen Daten sind auf der Seite des Herstellers hinterlegt.

H.Stummer Dateidatum: 13.09.2021

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